Oldies but Goldies, hier: Erpel Anton (1968) – Eigner: Charly Gollwitzer
... von Geschichte und Aufbau
Hans Gollwitzer baute mich im Jahr 1968 aus einer Lockente, als vermutlichen Urahn aller RC-Erpel. Ich wurde belegbar ab 1977 durch seinen Schwager als Bausatz vertrieben, durch das Hobby-Studio Ammermann, Cuxhaven. Später übernahm mich Klaus Krick, ebenso familiär verbunden, unter der Best.Nr. 20 663 in sein Sortiment. Wann ich als Produkt daraus gestrichen wurde, ist nicht mehr nachvollziehbar.
Der Bau- oder Teilesatz umfasste eine Lockente (jagdlich) aus schlagfestem Kunststoff, Sperrholzbrettchen, Draht und Kleinteile. In den Entenkörper wird von unten ein einfaches, aus den Sperrholzbrettern aufgebautes „Rumpfkistchen“ eingeschoben. Hierzu wird ein passender Ausschnitt in den Entenboden geschnitten. Um den „Rumpf“ sicher im Entenkörper zu führen wird der mit Styroporklötzen ausgekleidet. Als Antrieb dient bis heute der modifizierte Anbau-Außenborder aus dem damaligen Spielzeug-/ Bastelbereich. Dieser wird über einen einfachen Stelldraht (der nachträglich versteift wurde) angesteuert.
Bis zur Überarbeitung im März 2025 war eine seinerzeit durch Krick vertriebene SANWA 27 MHz RC-Anlage verbaut. Diese wurde durch eine einfache AMEWI 2,4 GHz Anlage mit Pistolensender ersetzt. Dabei erfuhr auch der Schaumeinsatz eine Erneuerung, um die wenigen nun noch vorhandenen Bauteile (Steuerservo, Empfängerplatine mit integriertem BEC und stufenlosem Drehzahlregler (vor/zurück) und der LiIon Zelle (Molicel P26A, INR 18650 mit 2600 mAh und 3,6 V) sicher und trocken zu halten.
Letztere LiIon Zelle versorgt sowohl die moderne Fernsteueranlage als auch den originalen Elektromotor betriebssicher ohne den Motor zu überlasten und der Erpel erhält so ein schönes Fahrbild und kann sich auch gegen Wind und Wellen bedingt durchsetzen.
Die Zelle stammt aus dem „Vapor“ Bereich (E-Zigaretten) und bekommt so eine nachhaltige „Nachnutzung“, da deren Lebenszeit noch lange nicht beendet zu sein scheint und die (Milli)Amperezahl auch einen langen ungestörten Fahrbetrieb verspricht.
.... und wie der Erpel zu seinem Namen kam
Der Erpel wurde seinerzeit zunächst an einem nahen Ententeich Probe gefahren – wobei es dann zur Irritation seitens des Wassergeflügels kam. Deswegen fanden die folgenden Fahrten immer an Seen statt, an denen auch Modellschiffe betrieben wurden. Nun waren die menschlichen Zuschauer irritiert, denn die doch recht Original wirkende Ente schien sich keineswegs von den Modellschiffen gestört zu fühlen. Als dann ein Schnellboot auf dem See liegen blieb „apportierte“ der Erpel dann auch noch das Schiffchen, indem er es ans Ufer schob und dies nach vorheriger Ansprache durch Hans Gollwitzers „Anton – jetzt bring mir das Schnellboot. Na komm – schieb es zu mir ans Ufer“ ...... und der Erpel folgte !
... und Heute
Wie so oft musste auch ich, der „Erpel Anton“ über viele Jahre vergessen auf dem Dachboden und Keller fristen. Die Renovierung war technisch wenig aufwändig. Das Austauschen der RC-Anlage diente dabei der Betriebssicherheit und war nach 4 Stunden inklusive Kaffeetrinkens vollbracht. Es wurde dennoch besonderes Augenmerk auf meine Originalität gelegt, sprich ich erhielt weder Soundmodul noch einen drehbaren Kopf und speie auch kein Wasser. Ich bin also ein bodenständiger, alter Erpel geblieben – und das ist gut so.
Bei der Jungfernfahrt im Waschbecken fühlte sich Anton bereits sehr wohl. Bei dem umgehend folgenden ersten Ausflug an den nahen Ententeich zeigte er sich dann auch von der besten Seite. Den Transportkorb inklusive Nest erhielt Anton erst jetzt. Dieser wird ihn auch künftig häufig ans Wasser tragen ...
Wie auch seinerzeit die Bauanleitung endete, verbleiben wir (Erpel und Eigner) nun mit einem fröhlichen „Quack Quack“ – eben auf Erpel´s Art....
Technische / Details |
Erpel "Anton" |
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Erbauer / Eigner |
Charly Gollwitzer |
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Maßstab |
1:1 | |
Akkuleistung |
LiIon Zelle (Molicel P26A, INR 18650 mit 2600 mAh und 3,6 V |
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